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Focus Spezial 05/06 2014

Matthias Lange
Architekt, 46

Viel Glas im alten Ortskern mit Blick in den Schwarzwald.
In mitten eines ehemaligen Weindorfs hat Matthias Lange sein Haus gebaut. ln der Andreas-Hofer-Straße im heutigen Freiburger Stadtteil St. Georgen stehen alte Fachwerkhäuschen. Dazwischen schmiegt sich der moderne Bau. Eine neue Harmonie entsteht. Der lichte Entwurf von Lange und die alte Bausubstanz ergänzen sich. In dem Neubau steckt energetisches und ökologisches Wissen. Das Dach ist bepflanzt und kühlt das Haus im Sommer, im Winter sorgt es für eine gute Dämmung. Heiz- und Belüftungssystem sind ausgeklügelt für ein gutes Klima und geringe Kosten. Durch die großen Scheiben blickt Lange ins Dorf. Er sagt:
,,Alte und neue Bauten können sehr gut zusammenpassen."
Nicht immer ist das im Ort gelungen.



Focus 20/2014

Haus im ehemaligen Weinort

Architekt Matthias Lange hat sich in
St. Georgen sein eigenes Haus gebaut. Der frühere Weinort gehört mittlerweile zu Freiburg. Trotz Randlage ist St . Georgen bei Käufern und Hausbauern beliebt. hier finden sich noch ein paar Bau-Nischen. Etwa780000 Euro würde ein derartiges Haus mit solch modernem Energiekonzept kosten.



TOP 100 HÄUSER

Prestel Verlag München 2019

ISBN 978-3-7913-8549-5

PASSGENAU EINGEFÜGT



Die Nutzung von Baulücken und Restgrundstücken gewinnt in Zeiten knappen Baulands immer größere Bedeutung. Dies gilt insbesondere für Parzellen in der Innenstadt wie auch in Vorstädten. Bei diesem Beispiel aus Freiburg hat es der Architekt Matthias Lange geschafft, auf extrem schmalem, länglichem Grund ein perfektes Haus für seine dreiköpfge Familie zu errichten. Von der Zufahrtsstraße deutlich abgerückt, schafft der davorliegende Hofraum Privatheit für die durchaus auch zum Aufenthalt genutzte Eingangsseite. Die beiden schmalen Seiten sind großflächig verglast und sorgen so für optimale Belichtung sowie – auf der Südseite – für die effiziente Nutzung der Sonnenstrahlen als kostenfreie Wärmequelle in der kalten Jahreszeit. Im ersten Obergeschoss ist ein Atrium eingeschoben, wodurch die daran anschließenden Räume perfekt belichtet werden. Ein überdeckter Steg führt zum nochmals nach hinten versetzten Eingang. Im Gebäude fällt die der Bauform folgende Längsori- entierung auf, die dem Verlauf der offenen Stahl-Holz-Treppe folgt. Im Erdgeschoss orientiert sich der Koch- und Essbereich zum rückseitigen Garten, ansonsten liegen hier Büro und Nebenräume. Darüber sind die Schlaf- und Badezimmer sowie der große, zur Straße ausgerichtete Wohnraum mit vorgeschaltetem Balkon angeordnet. Das oberste Geschoss dient mit seinem Musik- und Multifunktionsraum, der bei Gelegenheit auch als Gästezimmer dient, sowie den beiden Dachterrassen im Norden und Süden der puren Entspannung.



KLEINE HÄUSER UNER 100 qm

Deutsche Verlags Anstalt DVA München

ISBN 978-3-421-03965-1

DAS HIGH-END-HÄUSCHEN



Naturerlebnis und Wohndesign im Schwarzwald

Am Anfang stand eine Schwarzwaldhütte in Alleinlage, idyllisch auf einer Geländeerhebung inmitten großer Bäume gelegen, mit weitem Blick auf Freiburg und die Vogesen. Die in Freiburg wohnenden Bauherren entschlossen sich, das Kleinod zu ihrem Wochenenddomizil zu machen und beauftragten den Architekten Matthias Lange mit der Planung.

Weitgehender Umbau mit moderner Technik



Die Genehmigung, die Hütte zu Wohnzwecken umzubauen wurde unter anderem wegen der Lage im sogenannten Aussenbereich nur unter strengen Auflagen erteilt; so durfte die Grundfläche des Gebädes nicht vergrößert werden. Eine weitere Schwierigkeit bestand darin in den vorgefundenen baulichen Mängeln, insbesondere der Kontamination vieler Holzteile durch schadstoffhaltige Beizen. So konnte letzlich nur das Holztragwerk erhalten werden, die übrigenBauteile wurden - unter weitgehender Beibehaltung der Gebäudeform - entfernt und erneuert. Da man wo immer möglichmit nartürlichen Baustoffen arbeiten wollte, dämmte man dort zwischen den Gefachen, wo ursprünglich Ziegelmauerwerk verwendet worden war, mit Zellulose und bekleidete die Wände innenseitig mit Lehm bzw. geöltem Eichenholz.